Der Tod erschüttert. Auch mich hat es getroffen. Trauer, Schmerz und Tränen sind die Folge. Bei mir war es in diesem Fall aber anders. Dieser Tod bescherte mir Panik und schlaflose Nächte. Nicht weil ich dieser Person besonders nahestand, im Gegenteil. Ich kannte sie nicht einmal.
Es war der 14. Januar 2005, welcher mein Leben veränderte. Jedenfalls für ein paar Wochen oder gar Monate. Ich war acht Jahre alt und wollte nicht mehr schlafen. Ja, ich weiss, viele Kinder würden in diesem Alter lieber alles andere tun wie zu Bett gehen. Bei mir war der Grund aber ausnahmsweise nicht die Spongebob-Schwammkopf-Serie, welche bis Viertel nach acht im TV lief.
Es war ein Mann mit einer extravaganten schwarzen Perücke, einem dunklen, ekligen Schnauzer und einem Hündchen auf seinem Arm. Auch heute, wenn ich ein Bild von ihm sehe, wird mir schlecht und es läuft mir kalt den Rücken runter. Dieser Mann hat mir nichts getan, er hat nie mit mir gesprochen, mich nie gesehen und eigentlich sollte er mir leidtun.
Er wurde Opfer eines Mordfalls. Ein Mann hatte ihn in seiner eigenen Wohnung mit einem Kabel erdrosselt. Fürchterlich! Für die Medien, bei solch einer Persönlichkeit, ein gefundenes Fressen. Und so gelang die Meldung vom Tod des deutschen Modedesigners auch schnell bis zur mir. Ich, dass damals 8-jährige Mädchen, welches nicht mehr schlafen wollte, aus Angst, Rudolph Moshammer in meinen Träumen zu begegnen.
Autorin: Aileen Azzola