Der Tod ist unausweichlich. Er holt mich ein. Aber wie lange noch? Sehr wahrscheinlich werden wir in ferner Zukunft unsterblich sein. Vielleicht durch eine neue Super-Droge, zum Beispiel: „Epinephrin on Crack“. Wirkt gleich wie Epinephrin. Böllert gleich krass wie Crack. Macht einfach unsterblich.
„Epinephrin on Crack“ – Feinster Crack-Geschmack mit dem altbekannten Epinephrin-High.
„Epinephrin on Crack“, das ist ein Erlebnis! Dazu frische Milch und „Epinephrin on Crack“ nimmt dich mit in seine turbulente Welt aus Schabernack, Rausch und das ewige Leben.
„Epinephrin on Crack“ verleiht KEINE Flügel! Denn wer braucht schon Flügel, wenn man unsterblich ist?
„Epinephrin on Crack“ müsste selbstverständlich verschreibungspflichtig sein. Krankenkassen würden nicht immer die Kosten übernehmen. Unmöglich. Daher würde es viele abhängige Menschen geben, die das benötigte Kleingeld für einen Tag nicht hätten und verzweifelt wären. Dann hätten wir eine Gesellschaft von 120-jährigen Junkies, welche Banken überfallen, Menschen entführen oder einfach jemanden Töten würden, wenn die Sucht und Verzweiflung zu gross würde. Die Sucht nach der Droge. Die Sucht nach dem Ewigen Leben. Die Sucht nach einem weiteren Atemzug.
„Epinephrin on Crack“ könnte man in Pillenform, als Müsli oder mit einer „Einweg-Crackpfeife“ konsumieren. Das „Epinephrin on Crack Müsli“ würde es in verschieden Geschmacksrichtungen geben. Zum Beispiel mit Erdbeergeschmack. Der Name: „Strawberry Epinephrin on Crack Forever“.
Klingt nicht ideal. Auf den ersten Blick wirkt das ewige Leben sehr verlockend. Man muss nicht sterben. Sich nicht mit dem Tod konfrontieren. Einfach leben. Nein! Diese Vorstellung ist Horror. Es gibt jetzt schon viele Menschen, zu viele Menschen. Wir vernichten den Planeten bereits in Rekordzeit, dann brauchen wir nicht noch mehr unnatürlich alte Menschen, welche den Highscore knacken wollen. Zudem leben wir jetzt schon immer länger.
An einem Tag im Sommer 2020 schlenderte ich durch die Migros, als ich plötzlich über etwas stolperte. Ein dumpfes Geräusch ertönte. Ich wunderte mich, was es sein könnte. Schaute auf den Boden und sah, dass ein alter Mann, mindestens 99 Jahre alt und ohne Maske, am Boden entlangkroch. Er lächelte mich an, sodass ich bemerkte, dass ich ihm aus Versehen das Gebiss rausgetreten hatte. Ich entschuldigte mich, nahm das Gebiss auf und ging wieder; ohne etwas eingekauft zu haben, obwohl ich anfangs Lust auf Schokocreme hatte.
Ich schweife ab. Es geht ums Hier und Jetzt. Eine entsprechende Technologie oder eine Wunderdroge gibt es nicht, egal ob ich es will oder nicht. Der Tod ist echt. Der Tod ist real. Der Tod holt mich ein.
Und das ist auch gut so! Das ist der „Circle of Life“.
It’s the circle of life
And it moves us all
Through despair and hope
Through faith and love
Til we find our place
On the path unwinding
In the circle
The circle of life
Übrigens, Epinephrin ist Adrenalin. Bildungsauftrag erfüllt.